Geschichte

Aus der Toffe Zytig vom April 2014

Frauenverein Toffen feiert 100-Jahr-Bestehen

Im Jahr 1914 wurde am 15. Mai in Bern die 3. Schweizerische Landesausstellung eröffnet. Die Ausstellung fiel mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs zusammen.

Im Vorfeld der Landesausstellung wurde viel über den Fortschritt in der Volkswirtschaft, über die Modernisierung und über den gesellschaftlichen Wandel geschrieben. Vermutlich sahen sich die Frauen trotz dieser Erkenntnisse auch weiterhin in der Gemeinschaft als «das schwache Geschlecht» ohne Mitbestimmungsrechte. Nur vereint konnten sie sich während dieser Zeit im öffentlichen Leben einbringen. Organisiert, im Verband, sorgten sie überall wo «Not am Manne» war für Hilfe und Unterstützung und schafften sich so Gehör. Durch ihr Engagement trugen sie in den Gemeinden zum sozialen Wohl bei. Trotzdem mussten sie sich gegenüber Behörden und Bevölkerung immer wieder neu bestätigen und dafür ankämpfen, die nötigen Finanzen aufzubringen. Mit den Jahren waren die Frauenorganisationen mit ihren gemeinnützigen Aufgaben in der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken.

So hat auch der Frauenverein Toffen dank grossem Engagement und Willensstärke seiner Mitglieder während hundert Jahren Hochs und Tiefs bestanden. Mit grossem Selbstbewusstsein darf nun der Frauenverein Toffen sein 100-jähriges Bestehen feiern. Zu diesem Anlass hat er am Samstag, 15. Februar im Kirchlichen Zentrum Toffen eine Ausstellung gestaltet. Sie wollen damit der Bevölkerung Veränderungen des Vereins und des Dorflebens während den Jahrzehnten zeigen.

Zum Feiern haben die Frauen am Vorabend, Freitag, 14. Februar, Delegierte der Dorfvereine zu einem Jubiläums-Apéro eingeladen. Zur Eröffnung konnte Präsidentin Margrit Bigler ca. 80 Gäste begrüssen. Sie skizzierte aus Protokollen die Geschichte mit den vielen, variantenreichen Aktivitäten des Frauenvereins. Eine Chronik die bei den Zuhörern Erstaunen über unzählige, von Frauen bewältigte Aufgaben und Dienstleistungen aus vergangenen Zeiten auslöste. Manche Episoden waren auch zum Schmunzeln. Frau Vivienne von May gab als Intermezzo einige Kurzfassungen über Lucie von Werdt (1871 – 1926), eine der Initiantinnen der Vereinsgründung preis. Sie zeigte Abbildungen der kleinen Frau, die sich damals für die Frauenförderung und im sozialen Bereich einsetzte. Wegen ihrer ungestümen Energie habe man sie oft mit dem Namen Napoleons benannt.

Die Gemeindepräsidentin Ruth Rohr würdigte das wertvolle, gemeinnützige Werk der Frauen mit deren Verdiensten in der Wohlfahrt und der stetigen Hilfsbereitschaft in vielen öffentlichen Bereichen. Sie gratulierte dem Verein zum Jubiläum.

Pfarrer Heiner Voegeli und Kirchgemeinderat Christian Meier verdankten dem Frauenverein das umfassende Engagement in der Kirchgemeinde. Sie betonten, dass diese Organisation ein fester Bestandteil im öffentlichen Leben einnimmt und ohne dessen Unterstützung Aufgaben nicht mehr bewältigt werden könnten. Auch weitere Vertreter der Vereine und Organisationen ehrten und verdankten nacheinander das Wirken des Frauenvereins. Sie übergaben der Präsidentin mit viel Anerkennung und Gratulationen kleine Gaben und Geschenke.

Im Saal verbreitete sich eine feierliche Stimmung. Durch die originellen Glückwunsch-Beiträge der Vereine und vom geschmackvoll zubereiteten Apéro-Buffet inspiriert, fühlten sich die Gäste gut aufgehoben.

Die Ausstellung stand offen. Dem Besucher wurde hier mit Dokumentationen, Bildern und vielen Requisiten aus der Vergangenheit eine überaus interessante Chronik vorgestellt. Mit einem Rundgang durch die Sammlung schlossen die Besucher die gelungene Feier des Frauenvereins ab. Einer von weiteren Anlässen im Jubiläumsjahr nahm somit ein erfolgreiches Ende.

Frauenvereinsmitglieder am Brotbacken für den Toffemärit 1970

Frauenvereinsmitglieder am Brotbacken für den Toffemärit 2023